Viel Zeit verbringe ich mit der Fotografie, ich liebe es eine Kamera in der Hand zu halten, denn sie fordert mich heraus. Klar sieht man ohne Kamera viel, aber wenn ich durch meine Kamera blicke, beginne ich mich der Welt anders zu nähern, betrachte aus verschiedenen Perspektiven, fokussiert mal nur einen Teil, verändere durch den Ausschnitt, lasse weg oder warte auf den richtigen Moment. Manches entdecke ich erst während dieses Prozesses, etwas, dass vielleicht sonst niemand wahr genommen hätte.
Für mich ist Fotografieren ein Anhalten mit dem Herzen, denn sehr oft sieht man nur mit dem Verstand und läuft so an vielem vorbei.
Und für „cultivated“, meiner künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Thema „Mensch sein“ halte ich gerne an und lasse mich auf Momente ein, die ich sonst niemals so intensiv erlebt hätte.

Ein weißes Blatt Papier ist reine Faszination für mich, jeden Moment lädt es einen ein Neues zu erschaffen. Die Konfrontation mit dem Nichts, in dem alles möglich ist, bleibt wohl immer eine Herausforderung. Zuzulassen, sich vom Verstand zu befreien und dem zu folgen was da kommt, ist einfach mehr als nur etwas, dass man halt so macht. Diesen Zustand zu erlangen ist wundervoll, auch wenn man oft mit dem Verstand an seine eigenen Grenzen gerät, so ist es doch möglich.